Aus der Saarbrücker Zeitung
vom 18. Mai 2017

Doppeluntersuchungen vermeiden

Neue Vernetzung durch Breitbandtechnologie soll die Arbeiten im Kreis-Krankenhaus und anderer Einrichtungen in der Region vereinfachen.

Die Kreiskrankenhaus St. Ingbert GmbH und das Medizinische Versorgungszentrum Gesundheitspark Saarpfalz gGmbH sind seit Ende April an das Breitbandinternet angebunden. Das Projekt wurde durch die VSE NET GmbH umgesetzt, welche den Zuschlag im Rahmen eines öffentlichen Ausschreibungsverfahrens im Jahr 2016 erhalten hat. Die Projektleitung für das Kreiskrankenhaus oblag dem St. Ingberter IT-Unternehmen Braintower.

„Leistungsfähig dimensionierte Internetzugänge mit 100 Mbit/s gehören zu einer modernen Infrastruktur und sind ein wichtiger Standortfaktor im Gesundheitspark St. Ingbert wie auch im ländlichen Raum“, erläutert der Landrat des Saarpfalz-Kreises und Aufsichtsratsvorsitzende des Kreiskrankenhauses, Theophil Gallo. „Der demografische Wandel und die Entfernungen stellen die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum vor besondere Herausforderungen. Hier können moderne Informations- und Kommunikationstechnologien räumliche Distanzen überwinden und die Qualität wohnortnaher medizinischer Leistungen sichern. So bildet beispielsweise der Zugang zu Hoch- und Höchstgeschwindigkeitsnetzwerken die Basis zur Umsetzung von telemedizinischen Anwendungen“, ergänzt der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses, Thorsten Eich.

Durch die Etablierung einer neuen Hauptfachabteilung für Altersmedizin sowie der Weiterentwicklung eines Medizinischen Versorgungszentrums mit Standorten in St. Ingbert und Blieskastel ergaben sich neue Anforderungen an die IT-Infrastruktur des Unternehmensverbundes. Im Zusammenhang mit der Gründung eines Geriatrischen Versorgungsverbundes sollen künftig verstärkt medizinische Daten zwischen Kooperationspartnern ausgetauscht werden. Einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung in der Region gibt Thorsten Eich mit Verweis auf die in Kürze geplanten Projekte des Kreiskrankenhauses: „In einem Modellprojekt planen wir den Austausch von Patientendaten zwischen Klinik, Haus- und Fachärzten sowie weiteren Akteuren des Gesundheitswesens. Die mit der Zustimmung des Patienten erhobenen Daten sollen zwischen den am Behandlungsprozess beteiligten Partnern ausgetauscht und automatisch in eine elektronische Patientenakte eingetragen werden. Eine schnelle und hochverfügbare Breitbandanbindung ermöglicht den Austausch, beispielsweise von digitalen Röntgenbildern, im Versorgungsverbund und trägt zur Verbesserung durch die Vermeidung von Doppeluntersuchungen bei.“ Der Zugang zur „Datenautobahn“ und der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien werden helfen, medizinische Daten und Informationen für Prävention, Diagnose, Behandlung und Weiterbetreuung von Patienten nahezu in Echtzeit auszutauschen, im Bedarfsfall Ärzte zu entlasten und die Versorgung in der Fläche zu verbessern, so Eich abschließend.